MA
Agnes Pörschmann
Ehemaliger Mitarbeiter
Ehemaliger Mitarbeiter
Duisburger Unternehmen haben ein besonderes Personalproblem. Obwohl die Arbeitslosigkeit in der Stadt überdurchschnittlich hoch ist, können Stellen häufig nicht mit geeignetem Personal besetzt werden. Bei ihren Personalrekrutierungsstrategien schauen Duisburger Unternehmen vor allem ins Umland. Duisburger Arbeitskräfte haben bei ihnen häufig nicht den besten Ruf.
Duisburger Unternehmen haben ein besonderes Personalproblem. Obwohl die Arbeitslosigkeit in der Stadt überdurchschnittlich hoch ist, können Stellen häufig nicht mit geeignetem Personal besetzt werden. Bei ihren Personalrekrutierungsstrategien schauen Duisburger Unternehmen vor allem ins Umland. Duisburger Arbeitskräfte haben bei ihnen häufig nicht den besten Ruf.
Die Folgen dieses häufig beklagten Umstandes sind fatal:
· Duisburger Unternehmen haben Probleme, Stellen und Ausbildungsstellen zu besetzen.
· Es ist zu vermuten, dass unter diesen Umständen Unternehmensstrategien, die auf Personalerweiterung beruhen, nicht so häufig gewählt werden, wie dies unter „normalen“ Bedingungen möglich wäre. Es geht also auch um ein brachliegendes Beschäftigungspotential.
· Qualität und Umfang des Arbeitskräfteangebots sind Standortfaktoren für eine Region. Duisburg hat daher einen Standortnachteil, der sich negativ auf Betriebsverlagerungen und Neuansiedlungen auswirken kann.
· Duisburger Arbeitslose haben ein zusätzliches Handicap zu tragen. Ihnen steht nicht nur ein unterdurchschnittlich großes Angebot an potentiellen Arbeitsplätzen zur Verfügung. Sie haben noch dazu schlechtere Bedingungen als ihre Mitbewerber aus dem Umland.
· Das Gleiche gilt für Duisburgs Berufsanfänger. Auf dem ohnehin schon problematischen Duisburger Ausbildungsmarkt konkurrieren sie mit Ausbildungswilligen aus dem Umland, denen die heimische Wirtschaft in der Regel mehr zutraut.
Duisburger Unternehmen geben an, besondere Schwierigkeiten bei der Akquise von gut ausgebildeten Arbeitskräften zu haben und sie bewerten diese schlechter. Was muss also getan werden, damit Duisburgs Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer künftig dieselben Chancen auf einen Arbeits- und Ausbildungsplatz bekommen, wie ihre Kolleginnen und Kollegen aus Mülheim oder Moers. Das sind die Fragen, die wir mit unserem Teilprojekt beantworten wollen.
Dazu werden wir folgenden Fragen nachgehen:
· Welche Defizite genau sehen die Unternehmen bei den potentiellen Arbeitskräften aus Duisburg?
· Welche Gründe vermuten sie?
· Gibt es eine Differenzierung noch Stadtteilen?
· Welche Rolle spielen Migrationshintergründe?
· Welche Rolle spielt das Duisburger Bildungssystem?
· Welche Lösungsmöglichkeiten werden kurz- mittel und langfristig gesehen?
Neben dieser Problemsichtanalyse, die wir mit Hilfe qualitativer Interviews durchführen wollen, soll eine sekundärstatistische Analyse relevanter Daten erfolgen. Wenn beispielsweise Bildungsdefizite das zentrale Problem darstellen sollten, ist zu überprüfen, an welchen Stellen genau diese Defizite anfallen und was die Gründe sind. Dazu wäre es dann nötig, das (Aus-) Bildungssystem im Verlauf zu betrachten, also von der beruflichen Weiterbildung bis zur Elementarbildung, da –so wird behauptet- Defizite häufig weitergegeben werden bzw. mit den vorgeschalteten Bildungssystemen erklärt werden. Die Frage wäre z.B.: Ist das System der beruflichen Weiterbildung in Duisburg deshalb so wenig effizient, weil systeminterne Gründe vorliegen, oder weil die Schulen Schulabgänger in die Berufswelt entlassen, die auch durch Weiterbildung nicht mehr optimal an die Arbeitswelt herangeführt werden können?
Kaewnetara, Eva / Pörschmann, Agnes / Uske Hans
Bildungsmangel – ein Duisburger Standortnachteil? Eine arbeitsmarktpolitische Studie
Laufzeit: 01/2004 - 06/2004