
Zum Verständnis von Kultur unter der Perspektive von Philosophie und Religionspolitologie
Autor/en: Krumpholz, Peter
Erschienen in: Hungeling, Christoph (Hg.): Anthropologie - Bildung - Demokratie. Kulturkritische Befunde
Erscheinungsort: Würzburg
Erschienen: Dezember 2010
Seiten: S. 20-50
Im (post)säkularen Zeitalter ist die Religion zu einer Option unter vielen anderen geworden. An immer mehr Orten der Welt leben Gläubige, Andersgläubige, Atheisten, Agnostiker und Religionskritiker, die neue Regeln der Koexistenz finden müssen. Die aktuellen Herausforderungen des interkulturellen Mit-, Neben-, Durch- und Gegeneinanders können daher nur interdisziplinär erforscht werden. Wer interkulturelle Prozesse theoretisch und empirisch untersuchen, praktisch begleiten und politisch-beratend mitgestalten will, muss heute ökonomische, politische, religiöse und sonstige Interdependenzen beachten. Interdisziplinäre Forschung zur Erfassung von Interdependenzen in der Praxis setzt jedoch fachwissenschaftliche Kompetenzen und einen übergeordneten Bezugspunkt zur Verknüpfung der verfügbaren Fachkompetenzen voraus. Dies führt in der Forschungspraxis oftmals dazu, dass die Möglichkeiten zur interdisziplinären Zusammenarbeit stark eingeschränkt werden, auch wenn dies nicht immer offen eingeräumt wird. Im Beitrag wird daher angedeutet, warum es gegenwärtig in der interkulturellen Forschungspraxis unumgänglich ist, auf die Philosophie als Metawissenschaft im Allgemeinen und die Religionspolitologie im Besonderen zu rekurrieren.