Petra Gesk
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Anfang Juni ist das Verbundprojekt „NachhaltigH2“ gestartet. Es will den Ausbildungsberuf Anlagenmechaniker/in zukunfts- und nachhaltigkeitsorientiert gestalten. Verbundpartner sind die GSI – Gesellschaft für Schweißtechnik International mbH in Oberhausen, die Ingenieurwissenschaftliche Fakultät der Universität Duisburg-Essen und die Westfälische Hochschule Gelsenkirchen.
Laufzeit: 06/2024 - 05/2026
Aufbau eines überbetrieblichen Logistiklabors für KMU der Region im Rahmen des Förderprogramms JOBSTARTER plus des BMBF
Im Zuge der Digitalisierung der Wirtschaft stehen insbesondere kleine und mittlere Logistikunternehmen vor großen Herausforderungen. Viele Arbeitsabläufe werden sich in Zukunft verändern. Die Unternehmen und ihre Fachkräfte müssen darauf vorbereitet sein. Dies gilt für die Beschäftigten und für die Auszubildenden. Sie müssen nicht nur die aktuellen Arbeitsabläufe erlernen, sondern auch mit der Technik der Zukunft umgehen können.Die Logistikbranche ist eine zentrale Säule für die Wirtschaft am Niederrhein. Die Universität Duisburg-Essen will zusammen mit dem Rhein-Ruhr-Institut (RISP) Logistikunternehmen der Region dabei unterstützen, die Anforderungen der Digitalisierung besser bewältigen zu können. Das Vorhaben ist ein Gemeinschaftsprojekt des Lehrstuhls Prof. Dr. Noche, Fakultät für Ingenieurwissenschaften an der UDE und der Forschungsgruppe Prolog im RISP.
Ein Logistiklabor für das Erlernen moderner digitaler Arbeitsabläufe
Zentraler Baustein des Projektes ist die Errichtung eines Logistiklabors, in dem unterschiedliche Unternehmensabläufe auf unterschiedlichen Digitalisierungsniveaus nachgestellt werden. So ließe sich beispielsweise ein Wareneingangsprozess auf verschiedene Art und Weise durchführen: Papier-basiert, mit Hilfe von Scannern für Barcodes, unter Verwendung von Radio-Frequency Identification (RFID)-Chips, unter Nutzung von Apps und mit Matrix Codes, mit automatischer Erfassung von Daten über Sensorsysteme (z.B. zur automatischen Vermessung von Artikeln) bis hin zur Anwendung von Konzepten aus der Digitalen Fabrik wie Virtual und Augmented Reality. Eingesetzt werden elektronische Informationssysteme wie EDI (Electronic Data Interchange) sowie Softwaresysteme zur Produktionsplanung und -steuerung, zur Lagerverwaltung, zur Staplersteuerung, zur Qualitätskontrolle usw. Der Umgang mit Softwaresystemen im IKT-Umfeld erfordert Fähigkeiten, die bisher kaum unterrichtet werden – hierzu zählen auch der kritische Umgang mit In-formationen und Ergebnissen. Es könnte leicht passieren, dass fehlerhafte Daten verarbeitet werden oder Sensoren falsche Werte liefern; es könnten Entscheidungen von den Systemen vorgeschlagen werden, die unangemessen oder falsch sind, weil die zugrundeliegenden Algorithmen intransparent und fehlerhaft sind. Szenarien mit unterschiedlichen Digitalisierungsgraden sollen Auszubildende dabei unterstützen, die zugrundeliegenden Geschäftsprozesse angemessen zu verstehen und digitale Transformationen in der engeren beruflichen Domäne vor dem Hintergrund exemplarischer beruflicher Anforderungen einzuordnen.
Gezielte Beratung für Logistikunternehmen am Niederrhein
Die Universität Duisburg-Essen arbeitet seit langem an der Erforschung und Entwicklung neuester digitaler Techniken in der Logistik. Diese Forschungsergebnisse sollen auch der regionalen Wirtschaft zugutekommen. Das Logistiklabor ist deshalb ein Angebot an Logistikunternehmen in der Region, ihre künftigen Fachkräfte zielgerichtet für zukünftige Anforderungen auszubilden. Zu den Anforderungen, die die Digitalisierung an die Qualifizierungsanforderungen stellen und den Möglichkeiten, die das Labor zur Bewältigung dieser Anforderungen bietet, werden wir in dem Projekt gezielte Beratungen für Unternehmen durchführen.
Logistikberufe sollen attraktiver werden
In der öffentlichen Wahrnehmung und bei Schülerinnen und Schülern gelten Logistikberufe als nicht besonders attraktiv. Im Wettbewerb um die künftigen Fachkräfte hat die Logistikbranche zunehmend Probleme. Auch die Digitalisierung trägt zunächst einmal nicht unbedingt zum Imagewechsel bei. In der öffentlichen Wahrnehmung wird sie häufig mit Arbeitsplatzabbau, Arbeitsintensivierung und der Vorstellung vom „gläsernen Menschen“ in Verbindung gebracht.Moderne digitalisierte Arbeitsabläufe, die zudem den Kriterien einer „gesunden Arbeit“ entsprechen, könnten diese Wahrnehmung ändern. Das Projekt will deshalb entsprechende Impulse für das Ausbildungsmarketing für die Logistikberufe geben. Wir werden uns an entsprechenden Aktivitäten in der Region beteiligen.
Produkte für die nachhaltige Stärkung des Logistikstandorts Niederrhein
Das JOBSTARTER-Projekt „Lernumgebung: Digitalisierung der Logistikberufe“ will in den nächsten Jahren einen Beitrag dazu leisten, dass Logistikberufe bei potenziellen Auszubildenden attraktiver werden und dass Logistikunternehmen in ihren Qualifikationsbemühungen passgenauer auf die Anforderungen der Digitalisierung reagieren können. Dabei sollen folgende Produkte entstehen:
• In der Region Niederrhein soll ein Lernlabor, eine digitalisierte Lernumgebung für Arbeitsabläufe in verschiedenen Logistikberufe entstehen.• Es soll ein Konzept entwickelt werden, wie die dort gemachten Erfahrungen auch für andere Branchen und Regionen nutzbar gemacht werden können. Dies schließt ein, wie Ausbilder mit diesem Instrument umgehen können. Zudem soll ein Werbefilm produziert werden, der die Arbeit eines solchen Lernlabors anschaulich macht.• Ausgehend von einem umfangreichen Berufs- und Beschäftigungsguide Logistik, den der Bundesverband der Transportunternehmen (BVT) zusammen mit dem Projektpartner RISP vor ein paar Jahren erstellt hat, sollen die Veränderungen, die die Digitalisierung in den verschiedenen Logistikberufen mit sich bringt, dokumentiert, didaktisch aufbereitet und als Werbematerial für das Ausbildungsmarketing zur Verfügung gestellt werden.• Die Ergebnisse des Projektes sollen auf verschiedenen Logistikkongressen der Branchenöffentlichkeit vorgestellt werden.
Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfond (ESF) der Europäischen Union im Rahmen des Programms JOBSTARTER plus.
Wäscher, Dagmar
Berufs- und Beschäftigungsguide Logistik
Petra Gesk / Hans Uske / Dagmar Wäscher / Burkhard Zille
Logistikbranche und Corona - Folgen für den Ausbildungsmarkt und für das JOBSTARTER-Projekt „Lernumgebung: Digitalisierung der Logistikbranche“ (Digi 4 Job)
Laufzeit: 01/2020 - 12/2022