Abweichendes Verhalten und soziale Kontrolle
Die Forschungsgruppe ASK (Abweichendes Verhalten und soziale Kontrolle) wurde 2000 gegründet. Ihr gehören neben diplomierten Sozialwissenschaftlern eine Vielzahl engagierter Studenten an, die die Arbeit der Projektgruppe tatkräftig unterstützen. Ziel der Projektgruppe ist es, praxisorientierte kriminologische Forschung zu betreiben.
Die Forschungsgruppe ASK (Abweichendes Verhalten und soziale Kontrolle) wurde 2000 gegründet. Ihr gehören neben diplomierten Sozialwissenschaftlern eine Vielzahl engagierter Studenten an, die die Arbeit der Projektgruppe tatkräftig unterstützen. Ziel der Projektgruppe ist es, praxisorientierte kriminologische Forschung zu betreiben.
Dabei stehen folgende Arbeitsschwerpunkte im Vordergrund:
* Empirische Polizeiforschung
* Organisierte Kriminalität
* Gewaltforschung
* Suchtforschung
* Drogenpolitik
* Extremismusforschung
* Near-Repeat-Forschung
* Predictive Policing
Die Finanzierung der Forschungsprojekte erfolgt einerseits über die Einwerbung von Drittmitteln (Förderung durch Stiftungen, Social Sponsering), andererseits werden Auftragsarbeiten für verschiedene Institutionen, vornehmlich aus dem öffentlichen Sektor, durchgeführt:
* Grundlagenforschung
* Auftragsforschung
* Fortbildung
* Beratung
Abgeschlossene Projekte
Forschungsprojekt: Extremismen in biografischer Perspektive im Auftrag des Bundeskriminalamtes Wiesbaden
Laufzeit: 10/2006 - 10/2010
Internationale Kfz-Verschiebung am Beispiel vorgetäuschter Autodiebstähle
Laufzeit: 10/2006 - 10/2010
Medi.Peer – Mediation durch peer groups
Mediatorenprogramm zur stadtteilbezogenen Gewaltprävention bei türkischen, arabischen und russlanddeutschen Jugendlichen.
PROJEKTBESCHREIBUNG
In zwei sozial benachteiligten Stadtteilen Duisburgs mit einem hohen Anteil an ethnischen Minderheiten hat eine Projektgruppe um Prof. Dr. Hermann Strasser (Forschungsgruppe Sozialkapital des Instituts für Soziologie der Universität Duisburg-Essen) und Dr. Thomas Schweer (Forschungsschwerpunkt Abweichendes Verhalten im Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung) ein Mediatorenprogramm zur stadtteilbezogenen Gewaltprävention bei jungen Migranten durchgeführt. Ziele des Projekts waren,
* die Alltagskompetenz von türkischen, arabischen und russlanddeutschen Jugendlichen in segregierten Quartieren zu fördern, wobei die Förderung mit Hilfe eines Mediatorenprogramms im Vordergrund stand;
* zur Verbesserung der Lebenslage von Jugendlichen dieser Bevölkerungsgruppen in den jeweiligen Stadtteilen lokale Kooperations- und Ressourcennetzwerke zu aktivieren und zu unterstützen.
Mit Hilfe eines innovativen Mediatorenprogramms sollten sozial anerkannte Migranten in ihrer Vorbildfunktion, in proaktivem Handeln und in Deeskalationsstrategien gestärkt werden. Da die Effekte des klassischen Kriseninterventions- und Deeskalationstrainings eher kurzfristig sind, sollten die Teilnehmer auch dahingehend geschult werden, gewaltbereite Jugendliche nachhaltig dazu zu bewegen, auf Gewalt als legitime Handlungsoption zu verzichten. In diesem Zusammenhang kam das Konzept der „Motivierenden Gesprächsführung“ zur Anwendung.
Die Vorbildfunktion der Mediatoren sollte sich aber nicht nur auf das Thema „Gewalt“ beschränken, sondern auch „Gesundheit“ (hier insbesondere „Sucht“ und „Aids“) und „Menschenwürde/Grundrechte“ (hier insbesondere die Auseinandersetzung mit radikalen Einstellungen) mit einbeziehen. Das hat damit zu tun, dass einerseits dem legalen und illegalen Drogenkonsum, auch dem risikoreichen Gebrauch von Drogen, in der Jugendphase eine besondere Bedeutung zukommt, andererseits ein nicht unbeträchtlicher Anteil von Migranten mit militanten Gruppen sympathisiert. Hier besteht die Gefahr, dass sich bei diesen Jugendlichen radikale, demokratiefeindliche und Gewalt verherrlichende Verhaltensmuster ausbilden und verfestigen. Deshalb wurden neben den Modulen „Krisenintervention“ und „Motivierende Kurzintervention“ weiterführende Fortbildungsveranstaltungen u. a. zu den Themen „Interkultureller Dialog mit Jugendlichen“, „Sucht“ und „Geschlechterrollen“ angeboten.
Im Rahmen einer wissenschaftlichen Begleitung wurden die Teilnehmer zu Erwartungen, Erfahrungen und Veränderungen in Verbindung mit dem Programm ausführlich befragt. Die Befragung der Mediatoren wurde an zwei Befragungszeitpunkten durchgeführt, die in Form eines teilstandardisierten Fragebogens zu Schulungsbeginn sowie Leitfaden gestützten Einzelinterviews und Fokusgruppen am Projektende erfolgten. Um sich ein möglichst objektives Bild über die Effektivität des Programms machen zu können, kam es darüber hinaus zu teilnehmenden Beobachtungen und Experteninterviews.
Gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Inneres / Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg mit einer Laufzeit vom 1. November 2007 bis 31. Oktober 2009. Eine Verlängerung des Projekts wird angestrebt, deshalb liegt inzwischen auch ein Verlängerungsantrag vor. Darüber hinaus finden Gespräche mit Kooperationspartnern statt.
Weitere Informationen bekommen Sie auf der offiziellen Projektseite
Gesellschaftliche und berufliche Integration von Migranten 14+
Wissenschaftliche Begleitung des Projektes: “Gesellschaftliche und berufliche Integration von Migranten 14+” – ein Kooperationsprojekt mit der Handwerkskammer Bildungszentrum GmbH Münster und der Landeszentrale für Politische Bildung Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen ist ein Einwanderungsland. Jeder vierte Einwohner des Landes hat inzwischen einen Migrationshintergrund. Das sind mehr als vier Millionen Menschen – Tendenz steigend. Die zweite und dritte Generation der Zugewanderten ist allerdings nicht so gut integriert wie erwartet. Sie haben schlechtere Bildungschancen. Fast ein Fünftel der jungen Männer ohne deutschen Pass in Nordrhein-Westfalen bleibt ohne Schulabschluss.
Hier setzt häufig eine auch für die Gesellschaft folgenschwere Abwärtsspirale ein: Ohne Job und attraktive Zukunftsperspektiven fühlen sich Jugendliche, die unter schwierigen Bedingungen aufwachsen, ausgegrenzt. Manche neigen zu „kompensatorischen Fehlorientierungen“: Besonders deutlich zeigt sich das bei einigen jungen Männern, die zu Frust, Macho-Verhalten und Gewaltbereitschaft neigen. Solche Verhaltensweisen sind mit einem demokratischen Zusammenleben nicht vereinbar und stehen den Jugendlichen bei der Suche nach einer Lehrstelle und
Anerkennung in der Gesellschaft im Weg. Die eigene Lage erscheint dann aussichtslos und das Potenzial dieser Jugendlichen geht für die Gesellschaft verloren. Das Handwerk kann auf dieses Potenzial nicht verzichten. Bereits heute herrscht in vielen Sektoren der Wirtschaft Fachkräftemangel. Angesichts der demografischen Entwicklung werden in absehbarer Zeit Qualifikationspotenziale knapp. Die Konkurrenz um gut qualifizierbaren Nachwuchs wird erheblich steigen. Das Modellprojekt unterstützt Jugendliche in Schulen mit besonders hohem Zuwanderungsanteil. Innerhalb eines integrierten Ansatzes zielt es darauf ab, die beruflichen Chancen von jungen Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern, sie bei der Suche nach ihrer künftigen Rolle in der Gesellschaft zu unterstützen und ihr Verständnis für die Grundlagen unserer Gesellschaft und des demokratischen Zusammenlebens zu stärken.
Die Schulen bündeln Gesellschaftskunde, berufliche Orientierung, Wahlpflichtunterricht und Projekttage etc., um unabhängig vom 45-Minuten-Takt eine größere Freiheit bei der Wahl von Lernort und Methode nutzen zu können. Ziel ist es, die Jugendlichen auf drei Ebenen zu unterstützen:
* a) persönliche Ebene
* b) berufliche Ebene
* c) gesellschaftspolitische Ebene
Das Modellprojekt wird zunächst an vier Schulen in Nordrhein-Westfalen durchgeführt:
* Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen
* Geistschule in Münster
* Fürstenbergschule Münster
* Geschwister-Scholl-Schule in Ahlen
An der Entwicklung des Projektes beteiligen sich Korrespondenzschulen auch außerhalb des Kammerbezirkes Münster. Die Zusammenarbeit der Projektbeteiligten wird durch die internetbasierte Arbeitsplattform (BSCW) des Fraunhofer Instituts für angewandte Informationstechnik unterstützt und mit Hilfe des Instituts für die spezifischen Bedürfnisse des Projektes weiterentwickelt.
Die Evaluation des Modellprojekts 14plus übernimmt das Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. an der Universität Duisburg-Essen (RISP).“
Laufzeit: 07/2006 - 09/2009
Medienresonanzanalysen
Auswertung von redaktionellen Beiträgen (Presseclippings) unter Verwendung eines standardisierten Codeplans, um die Präsens unterschiedlicher Marken und Produkte (Parfüm, Kosmetik, Haarpflegeprodukte, Brillen etc.) in ausgewählten Medien zu dokumentieren.
Vivaki Services GmbH
Laufzeit: 01/1970 - 01/1970
Projektleitung:
Dr. Thomas Schweer